Ob du eine wichtige Beziehung, eine Gemeinschaft oder eine Lebensphase beendest – solche Abschiede können schmerzhaft sein. Kein Wunder, dass das Scrollen durch Social Media diesen Schmerz nicht lindert. Heutzutage wird in den sozialen Medien hauptsächlich die Freude über Neuanfänge gefeiert. Man sieht ständig Beiträge über Verlobungen, Hochzeiten, Geburten und Geschäftsgründungen. Aber die Trauer über Trennungen, Scheidungen, Fehlgeburten, Firmenzusammenbrüche oder Todesfälle sieht man fast nie.
Das Anerkennen eines bedeutenden Verlustes ist ein wichtiger Schritt zur Heilung. Bis das Erzählen unserer Enden in den sozialen Medien normalisiert ist, gibt es andere Wege, deinen Verlust zu ehren. Hier sind sieben einfühlsame Praktiken, die du ausprobieren kannst:
Danke sagen: Schreibe einen Dankesbrief an denjenigen oder dasjenige, das du verlierst. Sei ehrlich und ohne Urteil, teile deine Gefühle und was du gelernt hast. So verbindest du Herz und Kopf durch kreativen Ausdruck. Was du mit dem Brief machst, bleibt dir überlassen: aufbewahren, teilen oder verbrennen. Hauptsache, du profitierst davon.
Eigenes Ritual schaffen: Rituale sind besonders hilfreich bei Trauer, wenn sie mit Mitgefühl bezeugt werden. Es muss keine teure oder komplizierte Veranstaltung sein. Wähle einen Ort, teile deine Gefühle und lasse auch deine Zeugen etwas sagen. Zünde eine Kerze an, bete, lies vielleicht deinen Dankesbrief vor und spiele ein besonderes Lied. Bei physischen Todesfällen könnte ein besonderes Ritual am Geburtstag des Verstorbenen hilfreich sein. Bei weniger klaren Enden kann ein "Schein-Begräbnis" helfen.
Deine Hoffnung überprüfen: Hoffnung kann helfen, dass es besser wird, aber falsch gerichtet kann sie auch schaden. Wenn du feststeckst, überprüfe, worauf du hoffst. Hoffst du, dass dein Ende irgendwie rückgängig gemacht wird? Zum Beispiel, dass dein Ex zurückkommt oder dein Chef dich zurückhaben will? Solche „externe Hoffnung“ hält dich in der Vergangenheit gefangen. Richte deine Hoffnung stattdessen auf dich selbst und den gegenwärtigen Moment. Diese „interne Hoffnung“ liegt vollständig in deiner Kontrolle.
Auf deine Gedanken achten: Über dein Ende nachzudenken kann helfen, aber es kann auch schaden. Zu viel Grübeln hält dich davon ab, das Jetzt zu integrieren. Achte darauf, wie oft du dich in schmerzhaften Gedanken verlierst und lenke deine Energie sanft in die Gegenwart. Meditation oder Atemübungen können dabei helfen, dich zu beruhigen und zu erden.
Routine überdenken: Ob du dein Ende gewählt hast oder nicht, du trauerst nicht nur um eine Person oder einen Ort, sondern auch um die Routinen, die damit verbunden waren. Manche Orte können zu schmerzhaft sein, andere wiederum tröstlich. Entscheide bewusst, was dir hilft und was nicht, und erlaube dir, etwas Neues auszuprobieren. Das könnte der Beginn von etwas Schönem sein oder zumindest Platz für neue Erfahrungen schaffen.
Energie in Bewegung bringen: Enden sind oft begleitet von intensiven Gefühlen. Der Schmerz über den Verlust kann sich wie ein Seil anfühlen, das schmerzhaft um dein Handgelenk gewickelt ist. Finde gesunde Wege, deine Emotionen loszulassen. Ob durch Gespräche mit einem Therapeuten oder Freund, Tagebuchschreiben, Singen oder körperliche Bewegung wie Tanzen, Laufen, Yoga oder Qi Gong. Selbst privates Kissenprügeln oder Schreien kann helfen.
Ein Mantra übernehmen: Gesundes Trauern erfordert Geduld und Übung. Es geschieht nicht auf einmal, sondern in vielen kleinen Momenten. Ein Mantra kann ein beruhigender Anker sein. Zum Beispiel: „Lieb sie, segne sie, lass sie los“ oder „Ich wünsche ihnen Frieden, ich wünsche ihnen Freude. Ich wünsche mir Frieden, ich wünsche mir Freude.“ Wiederhole es und wisse, dass du damit nicht nur dein Ende, sondern auch deine Liebe und dich selbst ehrst.